Auf Miniaturen basierende Spiele umgibt ein ganz besonderes Flair. Größtenteils liegt das vermutlich an der Art, wie solche Spiele die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmen lassen und dadurch ein mitreißendes und fesselndes Spielerlebnis erschaffen. Und wenn du als Kind Miniaturen gesammelt und dir für jede ihre ganz eigene Geschichte ausgedacht hast, werden diese Spiele auch ein starkes Gefühl von Nostalgie in dir erwecken.
Wir sprachen mit Spieldesigner Hideki Hanida über seine wundervoll einzigartigen Spiele MIYAMOTO und Fallen of the Round und darüber, wie Miniaturen ganz besondere dynamische Spielwelten eröffnen können.
Realistische Miniaturen erschaffen
Tauchst du ein in MIYAMOTO und Fallen of the Round, wirst du gleich das Gefühl haben, Figuren eines Brettspiels in der Hand zu halten. Beide Spiele sind recht einfache Vertreter des Strategiegenres. MIYAMOTO ist in einem japanischen Stil gehalten und die Charaktere auf dem Spielbrett sind in Kimonos gekleidet und umfassen Samurai, Ninjas, Sumoringer, Musketiere und Assassinen. Fallen of the Round führt dich in dunkle Dungeons und besticht durch Figuren mit bemerkenswert realistischer Textur.
„Die grafischen Elemente für MIYAMOTO waren ziemlich zweidimensional gehalten“, erzählt Hanida. „Deshalb wollte ich in Fallen of the Round ein anderes Design verwirklichen. Um eine immersivere Welt zu erschaffen, setzten wir eine Textur von Metall und Felsen um, die im Dunkeln funkelt, und verliehen den Figuren die für Miniaturen so typische glänzende Lackierung.“
Achte unbedingt auf die glänzende Rüstung des Ritters und die Haut der gegnerischen Monster, die sich dem Winkel des hereinfallenden Lichts entsprechend verändern. Sie sehen so real aus, dass du sie am liebsten in die Hand nehmen möchtest!
„Die Einbeziehung realistischer Elemente macht die Miniaturen noch authentischer. In MIYAMOTO zählen dazu Kisten, Beutel und Schwerter, die größer sind als die Miniaturen, sowie die in einer Rüstung steckende Hand in Fallen of the Round, die für die Platzierung der Figuren sorgt“, erläutert Hanida.
Lass dich von der Magie verzaubern
Das Großartige an Hanidas Schöpfungen ist, dass sie dir das Gefühl geben, als wärst du direkt im Spiel und würdest die Miniaturen selbst bewegen. Das Brettspiel-Design in MIYAMOTO lässt dich jedes noch so kleine Detail der Charaktere ganz genau in Augenschein nehmen, während die gepanzerte Hand in Fallen of the Round einfach unglaublich realistisch aussieht.
„Als ich mich dazu entschieden hatte, MIYAMOTO als Samurai-Kartenspiel umzusetzen, kam mir die Idee, Brettspiele als Inspiration zu nutzen“, berichtet Hanida. „Von da an stand der Maßstab fest und es begann als Spiel in einer Box. Obwohl es so klein war, versuchten wir, eine einfach zugängliche Welt zu erschaffen, die alle in ihren Bann zieht.“
Die Zeit aus den Augen verlieren
Obwohl der Strategie in beiden Spielen eine tragende Rolle zuteilwird, sind die Kämpfe mit einer Laufzeit von üblicherweise etwa ein bis drei Minuten ziemlich schnell entschieden. Hanida entschloss sich ganz bewusst zu dieser Art von Gameplay.
„Wir wollten ein strategisches Konzept verwirklichen, das dabei aber nicht zu anspruchsvoll ist“, führt er aus. „Bei der Entwicklung des Spiels haben wir uns an den für die Spieler:innen wesentlichen Elementen orientiert und wie lange es dauert, diese im Spiel detailliert zu durchdenken. In Fallen of the Round müssen Spieler:innen beispielsweise besonders bei der anfänglichen Auswahl der Figuren und deren Platzierung ganz genau nachdenken.“
Die Spielmechanik in Fallen of the Round sorgt für mitreißende Spannung und beinhaltet das Zurückziehen von Spielsteinen, um sie den Feind:innen entgegenzuschleudern. Zudem ermöglicht die Kombination von Angriffen und Bewegung ein völlig reibungsloses Spielerlebnis. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad im Spielverlauf ansteigt, haben Spieler:innen die Möglichkeit, sich voll auf die Auswahl und das Bewegen der Figuren zu konzentrieren und sich den Bedingungen anzupassen.
Das Spiel stellt dich in seiner perfekten Ausgeglichenheit zwar vor diverse Aufgaben, wird dabei aber nie zu fordernd – ein Konzept, auf das Hanida bei der Spielentwicklung höchsten Wert legt: „Ich versuche, mir vorzustellen, welches Spielerlebnis ich unter Berücksichtigung der Zeit erschaffen kann, die Spieler:innen darin investieren müssen. Dann versuche ich, das in der Spielwelt umzusetzen.
Ich betrachte es als persönliche Herausforderung, Spiele zu erschaffen, die ihre Spielzeit wert sind. Ich möchte sie in Erlebnisse verwandeln, in denen die Spieler:innen Spaß haben, ohne dabei zu sehr über die investierte Zeit nachdenken zu müssen.“
Vom Design der Miniaturen über die Grafik bis zur Steuerung sind die Hanidas Spiele bis ins kleinste Detail sorgfältig durchdacht und lassen dabei genug Raum für ein entscheidendes Element: deine Vorstellungskraft.