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Was hat es mit .io auf sich?

Diese Multiplayer-Spiele sind simpel und zugänglich.

Bestimmt kennst du viele Spiele, deren Name auf „.io“ endet. Doch weißt du auch, was es damit auf sich hat? Wir sagen es dir!

Alles begann mit dem Browserspiel „agar.io“, das vor einigen Jahren sehr populär war. Die Spieler steuern eine Zelle, die möglichst viel frisst, um zu wachsen, und dabei aufpassen muss, dass sie nicht selbst gefressen wird. Der Clou war, dass hinter jeder Zelle eine reale Person irgendwo auf der Welt steckte.

„Ich suchte nach einem Weg, das Zellwachstum darzustellen“, erklärt Entwickler Matheus Valadares und erzählt, wie ihm beim Anblick einer wabbeligen Zellmasse unter dem Mikroskop die zündende Idee kam. „Ich fand, dass diese Kreise echt cool aussehen und dass ich daraus ein Spiel machen sollte.“

Hinter jeder Zelle in „agar.io“ steckt eine reale Person, die versucht, alle anderen auszuschalten.

Innerhalb weniger Monate fand „agar.io“ eine riesige Fangemeinde, was andere Entwickler inspirierte, eigene Spiele nach der Grundidee von Valadares zu entwickeln. Wie „agar.io“ haben diese Spiele meist einfache Regeln, eine intuitive Steuerung und ein ganz klares Ziel.

Mit seinem nächsten Spiel führte Valadares den Trend fort, den er mit „agar.io“ angestoßen hatte: packende Multiplayer-Spiele mit einfacher Grafik. „Diep.io“ ist eine Art Panzerschlacht mit einem minimalistischen Setting, für deren Entwicklung Valadares nach seiner Aussage gerade einmal zwei bis drei Wochen brauchte.

Der Erfolg im Spiel verändert die Spiel- und die Spielerstrategie, was typisch für das .io-Konzept ist. „Je mehr Erfolg du hast, umso attraktiver bist du als Ziel“, sagt Valadares. In „agar.io“ – und anderen davon inspirierten Spielen – wirst du größer und stärker, je länger du überlebst. Dadurch lohnt es sich für deine Gegner aber auch mehr, dich zu vernichten.

In „slither.io“, einem der ersten .io-Spiele nach „agar.io“, manövrierst du eine Schlange, was immer schwieriger wird, da das Tier wächst und wächst. In „hexar.io“ musst du möglichst viele Hexagone einrahmen, um deine Farbfläche zu vergrößern.

Je mehr Erfolg du hast, umso attraktiver bist du als Ziel.

Matheus Valadares, creator of agar.io

Auch „Crash of Cars“, ein Multiplayer-Spiel, das 2017 neu in den App Store kam, ist im Prinzip ein .io-Spiel. Es erweitert das Grundkonzept um ein Setting mit schöner Grafik und macht es zu einem visuellen Erlebnis, ohne dem .io-Konzept untreu zu werden.

„Crash of Cars“ ist ein Musterbeispiel für ein ultimatives .io-Spiel.

Wie fühlt es sich an, einen Hype loszutreten?

„Ich war selbst überrascht, dass Multiplayer Casual Games wie dieses so ein Renner wurden. Als ich anfing, hätte ich mir niemals träumen lassen, dass ein einfaches Spiel Millionen von Fans begeistert und zur Nummer 1 wird“, gesteht Matheus Valadares.

Und was hat es nun mit dem Namen des Spiels auf sich, mit dem alles begann?

„Agar wird als Nährboden für Zellkulturen verwendet“, erklärt er. „Und .io war der Name der Domäne, die ich für das Browerspiel verwendete, denn es war leichter einen kurzen Namen wie diesen zu registrieren.“