Wegeheld 4+

Nachdem ich die Entwicklung rund um den sogenannten Anzeigenhauptmeister, Niclas Matthei, und die damit verbundene App Wegeheld verfolgt habe, muss ich meine tiefe Besorgnis über die Richtung äußern, in die sich unsere Gesellschaft bewegt. Während die Motivation, Verkehrsregeln durchzusetzen und zur Sicherheit beizutragen, anerkennenswert sein kann, führt die Praxis, wie sie Niclas und andere Nutzer dieser App betreiben, zu ernsthaften Bedenken.

Erstens: Die App fördert eine Kultur der Überwachung und des Misstrauens, die weit über das gesunde Maß hinausgeht. Niclas’ Ziel, in jeder Stadt und Gemeinde Deutschlands mindestens einen Falschparker anzuzeigen, und die beeindruckende Anzahl von über 4000 Anzeigen im letzten Jahr allein, spiegeln eine Besessenheit wider, die mehr schadet als nützt. Die Tatsache, dass er dabei nicht einmal der führende Nutzer in der App ist, zeigt, wie verbreitet diese Aktivität geworden ist.

Zweitens: Die immense Belastung der Ordnungsämter durch diese Flut von Anzeigen, die von Bürgermeister Enrico Schilling als Unfug bezeichnet wurde, ist nicht zu unterschätzen. Diese Art von Aktivitäten lenkt wertvolle Ressourcen von wichtigeren Aufgaben ab und belastet die öffentlichen Verwaltungen unnötig.

Drittens: Während Niclas behauptet, mit seinen Aktionen Geld für die Gemeindekasse zu sammeln, muss die Frage gestellt werden, zu welchem Preis. Die sozialen und administrativen Kosten dieser Hobby-Anzeigenflut könnten letztendlich weit höher sein als der finanzielle Nutzen.

Abschließend: Die Nutzung der App “Wegeheld” in der Art und Weise, wie es Niclas und andere tun, fördert eine toxische Atmosphäre der gegenseitigen Überwachung, die das soziale Gefüge unserer Gemeinschaft untergräbt. Anstatt die Sicherheit zu verbessern, tragen solche Praktiken zu einem Klima der Angst und des Misstrauens bei. Ich appelliere an die Entwickler und Nutzer dieser App, ihre Ansätze zu überdenken und sich auf konstruktivere Weisen zu konzentrieren, um zur Sicherheit und zum Wohl unserer Gemeinschaften beizutragen.

Eine App, die für Hobbypolizisten oder Jenen gedacht ist, die die Polizeischule nicht bestanden haben.