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Snapchat-Anleitung für Eltern
Eltern wissen von Snapchat meist nur, dass Teenager heute fast ausschliesslich über diese App kommunizieren und dass die ausgetauschten Nachrichten irgendwie verschwinden.
Wenn du nicht mit Snaps aufgewachsen bist, gibt dir die App wahrscheinlich einige Rätsel auf. Egal welchen Erziehungsstil du bevorzugst – es gibt Snapchat-Basics, die alle Eltern beherrschen sollten. Hier sind einige davon:

Ein kleiner Überblick
Als Erstes solltest du wissen, dass Snapchat viel mehr ist als nur eine App zum Teilen von Fotos und Videos, die sich automatisch selbst löschen. Es gibt in der App insgesamt drei Bereiche, oder Seiten, wenn man den Kamera-Modus nicht mitzählt, in dem du landest, wenn du die App startest. Hier ist unser Spickzettel für dich, falls du mal einen Lotsen brauchst:
• Wisch nach rechts, um zur „Freunde“-Seite zu kommen. Das ist der Messenger-Bereich, wo die Jugendlichen mit ihren Freunden chatten.
• Wisch nach links, um zur „Entdecken“-Seite zu kommen. Dies ist vermutlich die wichtigste Infoquelle der Snapchatter, denn hier befinden sich jede Menge Video-Storys (weitere Infos hierzu folgen weiter unten).
• Wisch nach oben, um zur „Memorys“-Seite zu kommen. Dort werden Snaps und Storys gespeichert.

Snap-würdige News
Auf der „Entdecken“-Seite findest du Storys aus den unterschiedlichsten Quellen, die von Medien wie The Wall Street Journal, Wired oder National Geographic bis hin zu Entertainment-Websites reichen. Auch Snapchat selbst veröffentlicht Sammlungen von Snaps, die User zu bestimmten Themen gepostet haben.
Es ist alles dabei: Berichterstattungen über aktuelle weltweite Krisen, ausgefallene Fashion-Tipps oder heisser Promi-Klatsch. Es lohnt sich, mal einen Blick darauf zu werfen, was dein Sohn oder deine Tochter liest oder anschaut.
Welche Art von Geschichten auftauchen, lässt sich bis zu einem gewissen Grad steuern, indem du deinen Finger auf eine Story legst und anschliessend „Zeig mir davon weniger“ auswählst.

Inkognito
Sieh dir auch die Datenschutzeinstellungen deines Sohns oder deiner Tochter an. Ausgangspunkt ist die „Snap Map”, die angezeigt wird, wenn du im Kameramodus zwei Finger zusammenziehst.
Standardmässig teilt Snapchat den Standort nicht. Allerdings wirst du beim ersten Öffnen der „Snap Map“ aufgefordert festzulegen, wer deinen Standort sehen darf: ausgewählte Freunde, alle Freunde oder niemand.
Dies kannst du über das Menü mit den Einstellungen für die „Snap Map“ jederzeit ändern. Hierfür tippst du einfach auf das Zahnradsymbol oben rechts auf dem Display.

Absolute Diskretion
Als Nächstes solltest du dir den Abschnitt „Wer darf …“ in den Einstellungen für die App ansehen. Hierfür tippst du im Kamera-Modus auf das Profilsymbol oben links und anschliessend auf das Zahnradsymbol oben rechts. Scrolle runter bis zum Abschnitt „Wer darf…”, wo du einschränken kannst, wer deinen Sohn oder deine Tochter kontaktieren, seine oder ihre Story ansehen oder den Standort sehen darf.
Interessant ist auch die Option „Mich unter Vorschläge sehen“. Ist diese Option aktiviert, taucht dein Sohn oder deine Tochter im Bereich „Vorschläge“ für einen grösseren Kreis von Snapchat-Usern auf, darunter auch für Freunde von Freunden und jeden, der mit diesen in einem Gruppenchat war.
Warum Snap-Streaks wichtig sind
Jedes Mal, wenn zwei User innerhalb von 24 Stunden Snaps austauschen, bilden die beiden eine sogenannte „Streak“, was so viel wie „Serie“ bedeutet. Dargestellt wird die Streak durch ein Flammen-Emoji neben dem Namen der betreffenden Person auf der „Freunde“-Seite. Deshalb wird die Snap-Streak auch „Feuer und Flamme“ genannt. Die Zahl neben der Flamme gibt an, wie viele Tage die Snap-Streak schon dauert beziehungsweise wie lange die beiden Snapchatter schon „Feuer und Flamme“ sind.
Für junge User sind Streaks sehr wichtig. Wenn eine solche Serie abbricht, kann das für die Jugendlichen eine soziale Katastrophe sein. Daran solltest du denken, wenn du dich entschliesst, deinem Sohn oder deiner Tochter das iPhone wegzunehmen oder die Nutzung einzuschränken.
