SO GEHT’S

Fotos, die ins Auge fallen

Führungslinien machen deine Bilder zum Social Media-Hingucker.

Ob Likes, Loves oder Daumen hoch – natürlich sind wir stolz, wenn unsere Lieblingsbilder auf Gegenliebe stoßen.

Aus der Flut von Bildern im Social Media-Stream hervorzustechen, ist allerdings gar nicht so leicht.

Eine Methode, um die Blicke – wortwörtlich – auf sich zu ziehen, sind Führungslinien. Richtig in Szene gesetzt, führen diese Linien, zum Beispiel eine Wand oder der Jetstream eines Flugzeugs, den Blick des Betrachters zum Hauptmotiv. Aber wie holst du das Beste aus diesem Blickfang heraus?

Präzise Bildgestaltung

„Führungslinien müssen nicht gerade sein“, erklärt Neil Andrews, Profifotograf und Experte auf dem Gebiet der Führungslinien. „Sie können genauso gut gebogen, S-förmig oder diagonal verlaufen.“

„Als Führungslinie eignet sich zum Beispiel eine Straße mit zwei Bürgersteigen oder zwei Fahrzeug- oder Baumreihen auf jeder Seite genauso wie die weiße Mittellinie zwischen den Fahrspuren.“

Diese Linien zu erkennen, ist aber nur die halbe Miete. Sie in der Bildgestaltung richtig einzusetzen, so dass sie den Blick führen, ohne die Harmonie des Bildes zu stören, steht auf einem ganz anderen Blatt.

„Raster sind hierbei sehr hilfreich“, verrät uns Neil Andrews. „Indem du deine Bilder mithilfe der Rasterlinien nach der Drittelregel gestaltest, erzielst du eine ausgewogenere Bildaufteilung.“

Um das Raster am Bildschirm einzublenden, öffnest du die Einstellungen, tippst auf Kamera und aktivierst den Schalter Raster.

Gerade Linien

Wenn du Motive mit geraden Linien fotografierst, stelle sicher, dass diese bezogen auf die Bildperspektive wirklich gerade ausgerichtet sind. Nur so entfalten sie ihre volle Wirkung. Der Bildgestaltung sind hier nämlich gewisse Grenzen gesetzt.

Mit SKRWT kannst du deine Bilder perfekt ausrichten und die Perspektive manuell anpassen, indem du den Winkel der horizontalen und vertikalen Linien korrigierst.

Neil Andrews warnt jedoch davor, es mit der Bearbeitung zu übertreiben:

„Du kannst Linien begradigen, Kurven betonen, Bilder spiegeln oder vier Punkte festlegen, um das Bild noch stärker zu verändern. Achte jedoch darauf, dass dein Bild nicht verzerrt wirkt, wenn du die Seiten gerade ziehst.“

Bildoptimierung

Die weißt jetzt, wie du dein Bild gestaltest und perfektionierst. Aber solange du das Auge des Betrachters nicht auf etwas Besonderes lenkst, fehlt deinem Bild noch das gewisse i-Tüpfelchen. Du hast nun verschiedene Möglichkeiten, die Wirkung deiner Bilder zu verstärken.

„Ich positioniere zum Beispiel eine Person dort, wo zwei Linien zusammenlaufen, um den Fluchtpunkt zu betonen, oder lasse sie entlang einer diagonalen Linie laufen“, erklärt Neil Andrews. „Dies betont den Fokuspunkt.“

„Wenn eine Person entlang der Führungslinie auf deren Ende zu läuft, verleiht dies deinem Bild Maßstab und Bewegung. Eine Person im Bild lässt erahnen, wie hoch oder weit entfernt die Gebäude sind.“

Neben der perfekten Bildgestaltung kannst du auch in der Nachbearbeitung gewisse Einstellungen vornehmen, um deine Bilder besser zur Geltung zu bringen.

„Oft öffne ich meine Bilder zum Schluss der Bearbeitung in VSCO“, so Neil Andrews. „Hier lege ich einen Filter über das Bild, um ihm einen wärmeren Farbton zu geben, reduziere die Schwarztöne oder ändere die Stimmung ein wenig.“

„Auf Instagram lassen sich hinsichtlich der Bildstimmung gewisse Trends beobachten, die besonders beliebt sind. Man sieht zum Beispiel wenig Hellblau, dafür aber umso mehr Türkis. Und momentan sind Orangetöne sehr angesagt. Einige folgen diesen Trends, während andere sich lieber von der Masse abheben. VSCO ermöglicht dir, deinen Bildern einen eigenen Stil zu geben.“