HINTER DEN KULISSEN

Die verlorenen Welten von Monument Valley 2

Diese Levels und Figuren haben es nicht ins Spiel geschafft.

Monument Valley 2

Eine unmögliche Reise

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Im Februar 2016 entschied sich Ustwo Games, eine Fortsetzung zu Monument Valley zu entwickeln. Das Ziel: Diese wunderschöne Welt noch persönlicher und tiefgründiger zu machen.

Zehn Monate Arbeit am Konzept brachten über 100 verschiedene Charakterdesigns und Ideen hervor. Tatsächlich war Monument Valley 2 zunächst als Sammlung sehr unterschiedlicher Kapitel mit jeweils eigenem Setting und eigener Story gedacht.

Ganz in schwarz-weiß

Eines dieser Kapitel über einen Jungen, der auf der Suche nach seiner Identität ist, sorgte für echt bemerkenswerte Konzeptarbeit. „Wir waren begeistert von der Idee einer monochromatischen Monument Valley-Welt“, erklärt Adrienne Law, Producer von Monument Valley 2.

„Das Level ‚Die Türme‘ im finalen Spiel wurde von den anfänglichen Probeläufen inspiriert, als wir getestet hatten, wie brutalistische Architektur und Farbschemata in der Ästhetik von Monument Valley dargestellt werden können.“

Ein Entwurf zeichnet sich ab

Das Team überlegte sich auch eine Story über ein Liebespärchen, das durch unmögliche geometrische Formen voneinander getrennt ist, sowie eine Geschichte über einen unerschrockenen Abenteurer und Naturliebhaber. Die Anzahl der potenziellen Charaktere wuchs und wuchs und wuchs immer weiter, doch schließlich kristallisierte sich ein Konzept heraus.

Ein Spiel mit Charakter(en)

„Das Mutter-Kind-Konzept entstand, als wir irgendwann mit dem Kombinieren einzelner Konzepte anfingen“, so Law. „Als wir die beiden sahen, wussten wir sofort, dass wir hier etwas Emotionales hatten, das wir noch nicht so oft in Spielen gesehen haben.“

Das hatte aber zur Folge, dass die vielen potenziellen Level und Charaktere zusammengekürzt oder gründlich überarbeitet werden mussten.

„Wir waren natürlich schon etwas traurig, dass wir unsere Vision von mehreren Geschichten innerhalb eines Spiels nicht verwirklichen konnten. Aber die Entscheidung, uns auf das Mutter-Kind-Konzept zu konzentrieren, fiel einstimmig“, sagt Law.

„Bestimmte Eigenschaften der anderen Charaktere haben es trotzdem ins Spiel geschafft, und wer weiß – vielleicht kommen wir irgendwann mal in einer konkreteren Form auf sie zurück.“

Ein klarer Fokus

Von da an ging es schnell. Um der Mutter-Kind-Story mehr Gewicht zu verleihen, hat das Team Erfahrungen mit den eigenen Eltern einfließen lassen. Law findet sogar, dass das Spielerlebnis sie zum Nachdenken über die Beziehung zu ihrer Mutter und Großmutter angeregt hat.

„Wenn ich mir das Spiel anschaue, sehe ich nicht nur eine Hommage an Mütter, sondern ich merke auch, dass meine Wertschätzung für die Frauen und Eltern in meiner Familie wächst“, fügt sie hinzu. „Es ist wahrscheinlich das Wertvollste, was ich persönlich aus der Arbeit an Monument Valley 2 mitgenommen habe. Ich kann nur hoffen, dass die Spieler, die in diese Welt eintauchen, ebenfalls anfangen, ihre Beziehungen zu den Menschen zu reflektieren, die ihnen am Herzen liegen.“

Haben die Entwickler von Ustwo Games ihr Ziel erreicht, diese Welt noch persönlicher und bedeutsamer zu machen? Absolut. Monument Valley 2 hat eine millionenstarke Fangemeinde – und das nicht nur wegen der kongenialen perspektivischen Puzzles, sondern auch wegen der herzerwärmenden Story.