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DES
TAGES

Wheelmap

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Der Berliner Rollstuhlfahrer Raúl Aguayo-Krauthausen wollte nicht länger hinnehmen, dass er nicht weiß, ob er in manche Geschäfte und Einrichtungen reinkommt oder nicht. Dabei kam ihm die großartige Idee: Er startete im Jahr 2010 die App Wheelmap. Hier finden Rollstuhlfahrer barrierefreie Orte und können somit am täglichen Leben teilnehmen.

Eine fleißige Community füttert Wheelmap mit Informationen und teilt weltweit ihr Wissen zur Rollstuhlgerechtigkeit. In den letzten Jahren entstanden so 860.000 Ortsbewertungen – das sind pro Tag 200 bis 300 – die dafür sorgen, dass Rollstuhlfahrer problemlos ins Restaurant gehen, zur U-Bahn kommen oder generell ihren Alltag besser planen können.

„Mir schrieb mal eine Familie samt Kind im Rollstuhl, dass sie sich dank der App endlich trauten, einen längeren Urlaub in ihrer Traumstadt zu machen. Und das nur, weil sie nun wussten, welche Orte für sie zugänglich sind und welche nicht,“ schildert Aguayo-Krauthausen.

Auch wenn Wheelmap auf den ersten Blick hauptsächlich für Rollstuhlfahrer ist, heißt es nicht, dass Menschen ohne Gehbehinderung nicht Teil der Community werden können. Denn prinzipiell kann jeder Orte markieren, die besonders geeignet, oder ungeeignet für Rollstuhlfahrer sind. Wichtig ist es, dass sich jeder in die Perspektive einer Person mit Rollstuhl versetzt. „Stufen sind nun mal die größten Zugangsbarrieren und hindern Rollifahrer daran, Einkäufe zu tätigen, Freunde im Café zu treffen oder ins Kino zu gehen“, erklärt Aguayo-Krauthausen.

Ein simples Ampelsystem zeigt an, ob die Barrierefreiheit gegeben ist: „Wenn sich am Eingang der Location keine Stufe befindet, bedeutet das freie Fahrt“, macht Aguayo-Krauthausen deutlich. In diesem Fall ist der Ort voll rollstuhlgerecht und bekommt eine grüne Markierung.

Das Engagement von Wheelmap beschränkt sich aber nicht nur auf die digitale Welt. „Wir weisen Orte mit ein oder maximal zwei Stufen am Eingang gerne darauf hin, dass sie über unsere offizielle Webseite eine mobile Rampe erwerben können und sich dadurch der Status von Rot auf Gelb ändern kann.“ Am Ende freut das nicht nur die Rollstuhlfahrer, sondern macht meist alle Kunden glücklich, angefangen von Eltern mit Kinderwagen bis hin zum Getränkelieferant. Wer hätte gedacht, dass eine App für Rollstuhlfahrer die ganze Welt ein Stück besser machen könnte.