APP-KULTUR

Mehr Mut zu Müßiggang

Diese Apps machen aus schlechten Gewohnheiten wahre Stärke.

„Sei keine Couch-Potato.“ „Müßiggang ist aller Laster Anfang.“ „Die Trägheit ist des Menschen Feind.“ In unserer auf Produktivität getrimmten Welt kommt Müßiggang nicht gut an. Dabei sind einige Experten der Ansicht, dass Menschen mit der richtigen Art von Faulheit langfristig glücklicher durchs Leben gehen.

Mit anderen Worten: Dein Nichtstun sollte System haben.

In seinem Buch „Lazy Guru: Entspannt durchs Leben“ schildert der britische Autor und Leadership-Experte Laurence Shorter eine andere Art des Nichtstuns, die an das fernöstliche Konzept „Wu Wei“, was in etwa „Handeln durch Nichthandeln“ bedeutet, angelehnt ist. Wenn Menschen gestresst sind oder vor einer Herausforderung stehen, sind sie voll und ganz mit dem Gedanken beschäftigt, was sie tun sollen und wie sie ihr Ziel erreichen. Shorter ist jedoch davon überzeugt, dass dieser Ansatz nicht funktioniert. Tatsächlich macht er die Situation schlimmer, da dabei Denkblockaden und ein Teufelskreis aus Unzufriedenheit entstehen.

Shorter ist der Überzeugung, dass das Unbewusstsein viele Dingen ebenso spielend bewältigt wie Essen, Trinken und das Überqueren einer Straße. Damit wir unsere natürlichen Mechanismen für die Problemlösung aktivieren können, müssen wir jedoch in einen „Flow“ gelangen. Erfahrene Redner überlegen beispielsweise nicht permanent, wie sie eine Rede halten – die Worte „fließen“ förmlich aus ihnen heraus. Hinterfragen Geschäftsleute ungeduldig den Fortschritt eines Projekts, ist es womöglich besser für sie, innezuhalten und sich die Umsetzung ihrer Pläne bildlich vorzustellen. Shorter zufolge ist harte Arbeit nicht die einzige Möglichkeit, etwas zu erreichen. Manchmal lohnt es sich, die Arbeit beiseitezulegen und den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Wenn du dich gestresst fühlst, probiere es mit diesen drei Ansätzen.
1. Drück auf Pause: Beende alles, was dir Stress verursacht oder dich beunruhigt.
2. Wechsle das Programm: Entspann dich und konzentriere dich auf deine Gefühle.
3. Lass los: Akzeptiere die Informationen und Erkenntnisse, die dir deine Gefühle vermitteln. Du merkst vielleicht, dass ein bestimmtes Vorhaben so nicht funktioniert. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Strategie zu ändern, wodurch sich dir ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

Beherzige diese drei Ansätze und du wirst nicht nur zufriedener, sondern kommst auf neue Ideen. Wir haben einige Übungen aus Shorters Buch zusammengestellt, damit du diese in deinen Alltag einbauen kannst:

Meditation

Wenn du dich gestresst fühlst und sich das Gedankenkarussell dreht, brauchst du dich nicht gleich auf die Yogamatte zu stürzen, Joggen zu gehen oder nach Ablenkung zu suchen. Leg dich einfach aufs Bett und probier die folgenden Apps aus, bei denen es um das meditative Hintergrundrauschen geht, das auch als White Noise bekannt ist. Konzentrier dich nur auf die Geräusche in deiner Umgebung. Betrachte dies als Möglichkeit, dich für neue Geistesblitze zu öffnen.

Schaff Ordnung

Wenn wir vom „Aufräumen“ sprechen, meinen wir nicht nur die Unordnung in deinem Zimmer. Es geht vielmehr darum, Ordnung ins Leben zu bringen, auch in Bezug auf soziale Netzwerke, Kontakte, die Fotos auf deinem iPhone und lange ungenutzte Apps. All diese zusätzlichen Informationen behindern womöglich das freie Fließen der Inspiration. Ordnung ins digitale Chaos zu bringen, hat unter Umständen eine reinigende Wirkung, die neue Ideen und Gefühle zutage fördert.

Behalt den Fokus

Shorter zufolge ist es nicht leicht, sich mit seinem eigenen Lazy Guru anzufreunden. Es erfordert enormen Fokus, sich von den Schichten des eigenen Schutzpanzers zu befreien und zum wahren Selbst zu finden.

Wir empfehlen dir hierfür Endel: Focus, Sleep, Relax. Im Gegensatz zu vergleichbaren Apps zur Förderung der Konzentration erzeugt Endel einen individuellen Soundtrack für dich. Dieser ist ganz auf deinen Standort, das dortige Wetter und die Uhrzeit abgestimmt. Dadurch erzeugt die App eine entspannte Techie-inspirierte Atmosphäre. Stell dir einfach Regenprasseln und andere Geräusche aus der Natur vor, die mit elektronischer Musik hinterlegt sind.