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Ein großes Comeback

Wie Rob Balucas half, Handbiking in Strava zu etablieren.

Strava: Laufen & Radfahren

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Er wusste genau, dass er deutlich zu schnell unterwegs war.

Im September 2015 trainierte Rob Balucas für einen 70.3-Ironman – einen Triathlon, der 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen umfasst. Er befand sich auf einer ausgesprochen steilen und kurvenreichen Abfahrt nördlich von San Francisco, als er die Kontrolle über sein Rad verlor. Beim folgenden Sturz zog sich der Athlet eine Rückenmarksverletzung zu.

„Ich flog förmlich von der Fahrbahn, stürzte rund sieben Meter einen Abhang hinunter und landete direkt mit dem Rücken auf einem Stück Holz“, schildert der 42-jährige Balucas.

[Fotobeschreibung: Ein Foto von Para-Triathlet Rob Balucas lächelnd in seinem Rollstuhl und ein weiteres von ihm während eines Rennens in seinem sehr dich am Boden gehaltenen dreirädrigen Handbike]

Nach dem Unfall blieb Balucas von der Hüfte abwärts gelähmt, was zugleich das Ende seiner Rennradkarriere bedeutete – und den Beginn einer neuen Athletenlaufbahn: Nach gerade einmal zehn Tagen fühlte sich Balucas stark genug, um sein Training wieder hochzufahren. Die Ironman-Halbdistanz, die er sich vorgenommen hatte, wollte er jetzt auch schaffen, und zwar als Para-Triathlet mit einem Handbike. Den Aufschwung seiner Formkurve verfolgte er mit Strava: Laufen & Radfahren.

„Wann immer ich konnte, enterte ich den Rollstuhl und fuhr meine Runde auf der Krankenhausetage“, erzählt Balucas. „Doch die Devise meiner Freund:innen im Triathlon lautete nach wie vor: ‚Wenn es nicht auf Strava ist, zählt es auch nicht.‘“

[Bildbeschreibung: Screenshots aus Strava, die Route, Distanz und Dauer von Rob Balucas Trainingseinheiten zeigen]

Zu dieser Zeit gab es auf Strava noch keinen dedizierten Handbike-Modus. Er befand sich aber bereits in der Entwicklung, wie Balucas herausfand. „Über die Challenged Athletes Foundation wandte ich mich an das Strava-Team in San Francisco“, berichtet er weiter.

Im Gespräch mit der Entwicklungs-Abteilung konnte er Fragen mit seiner ganz besonderen Perspektive und Kompetenz beantworten. Die Reaktion des Studios aber sprengte seine Erwartungen: „Der Handbike-Modus der App ging noch in derselben Woche live – ich war begeistert!“

Nun hat sich mir mit den Handbiker:innen eine weitere Welt erschlossen, mit der ich interagieren kann.

Heute, zwei Jahre später, tracken Handbike-Athlet:innen weltweit Routen, Zeiten und Kalorienaufwand präzise mit Strava. Besonderen Wert aber legt Balucas auf die Community, die Para-Athlet:innen seiner Ansicht nach erhebliche Vorzüge bietet.

„Mein Unfall schnitt mich physisch von der Triathlon-Gemeinde ab“, konstatiert er. „Doch ich konnte den Kontakt zu dieser für mein Leben sehr bedeutsamen Gruppe halten, indem ich meine Workouts postete. Bei uns folgt jeder dem anderen und zollt Leistungen Respekt. Es ist praktisch ein fortlaufendes Benchmarking.“

[Fotobeschreibung: Ein Foto von Balucas beim Training und darüber ein weiteres von ihm beim Überqueren der Ziellinie in einem Handbike-Rennen]

Heute ist seine Community größer denn je: „Nun hat sich mir mit den Handbiker:innen eine weitere Welt erschlossen, mit der ich interagieren kann. Ich tausche mich mit Handbike-Fahrer:innen in Australien aus, die ich nie persönlich kennengelernt habe. Es ist einfach cool, zu sehen, wie es mit der Formkurve der anderen aussieht und wo ich im Vergleich stehe.“

Nach seiner erfolgreichen Mitwirkung bei den Handbike-Features von Strava hat sich Balucas, der sich übrigens kürzlich für die Ironman-Weltmeisterschaft als Para-Triathlet qualifiziert hat, ein neues Technologieziel gesetzt: Er möchte einen Handbike-Avatar in seiner Lieblings-App fürs Heimtraining sehen: Zwift: Indoor Radsport, Laufen.

Ich zeige anderen Leuten die Tour und rede darüber. Ich erzähle, dass ich nur noch acht Kilometer bis nach Hause hatte. Und da, wo es aussieht, als wäre ich einen Abhang hinuntergestürzt, da ist das auch passiert.

Auf die Trainingsfahrt, die sein Leben veränderte, blickt er noch heute zurück. Und das ganz detailliert, denn sie ist in Strava gespeichert: „Ich habe die Tour noch in der App.“ Seine Freunde fuhren zum Unfallzeitpunkt mit rund 20 Stundenkilometer, während er laut Strava knappe 50 auf dem Tacho hatte.

Doch er verspürt beim Blick auf die Route weder Angst noch Beklommenheit: „Ich zeige anderen Leuten die Tour und rede darüber. Ich erzähle, dass ich nur noch acht Kilometer bis nach Hause hatte. Und da, wo es aussieht, als wäre ich einen Abhang hinuntergestürzt, da ist das auch passiert.“