ENTWICKLER:INNEN KENNENLERNEN

Raus aus der verzerrten Welt

Ein App-Entwickler und sein Streben nach dem perfekten Foto.

SKRWT

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Von ein bisschen App-Hilfe profitiert jedes Foto. Nehmen wir beispielsweise SKRWT: Die App korrigiert stürzende Linien und Verzerrungen, wie sie häufig in Architekturfotos auftauchen. Werte deine Fotomediathek qualitativ auf, damit deine Bilder am Ende so aussehen, wie du es dir vorgestellt hast.

Der Entwickler dieser schlauen App für Perspektiven- und Linsenkorrektur beschäftigt sich intensiv mit dem „fotografischen Ausdruck“ – sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Bildbearbeitung.

„Könnt ihr euch an die Begeisterung erinnern, als ihr zum ersten Mal etwas aus dem Nichts erschaffen habt? An das stolze Gefühl, selbst etwas gestaltet zu haben? Diesen Schaffensdrang hatte ich schon immer“, schildert uns SKRWT-Entwickler Mathäus Jagielski.

Der deutsche Fotograf, der an der niederländischen Grenze in Goch lebt, begann als 12-Jähriger mit dem Skateboarden; bald nahm er Fotos und Videos von seinen Abenteuern auf.

„Das Boarden hat mich immens beeinflusst. Es ist wie eine Straßen-Performance, bei der ich meine Umgebung nutze, um mit meinem Körper und dem Board meine Kreativität auszudrücken. Festgehalten habe ich das in Fotos und Videos. Und ich habe mir die Zeit genommen, diese zu gestalten und zu bearbeiten. Daraus ist dann wie selbstverständlich die Idee für SKRWT entstanden. Ich wollte anderen Künstlern helfen, sich selbst auszudrücken“, erklärt Jagielski.

„Als ich begann, ein iPhone 4 zu nutzen, war ich begeistert, wie viel Potenzial doch in so einem kleinen Gerät steckt. Ich konnte ein Foto machen, bearbeiten und dann teilen – alles mit einem Gerät. Ich hatte also stets eine Umgebung, die meine Kreativität beflügelte.“

Dann bemerkte er die Verzerrung auf Bildern, die er von Gebäuden machte.

„Nehmen wir an, du machst ein Foto von einem hohen Gebäude, zu dem du hinaufsiehst. Auf dem Bild sieht das Gebäude dann wie ein Trapez und oben wie ein Kegel aus. Das gefiel mir nicht. Deshalb fragte ich mich: Wie kann ich es bearbeiten, damit es so aussieht, wie ich es gern hätte? Ich wollte eine Umgebung schaffen, in der das möglich ist. Die Antwort war SKRWT“, berichtet Jagielski.

SKRWT ist ein leistungsfähiges Tool für die Korrektur von Verzerrung und stürzenden Linien in Architekturfotos und bestimmten anderen Fotoarten.

Nur fünf Minuten dauerte es, bis Jagielski sich den Namen für die App ausgedacht hatte. Er ist eine Ode an seine Leidenschaft für die Fotobearbeitung.

„Wenn du etwas erschaffst, setzt du es zusammen – du schraubst daran. Schraube heißt auf Englisch ,Screw‘. Und jeder hat schon mal was vermasselt und musste es hinterher wieder geradebiegen. Manchmal sagt man sich dann ,Ach, was soll's! Ich mach das später‘. Im Englischen heißt das ,Screw it!‘. Also habe ich ein bisschen an diesem Wort geschraubt, das C in Screw durch ein K ersetzt und die Vokale weggelassen. Und schon hatte die App ihren Namen: SKRWT.

Die Erweiterungstools der App, MRRW und 4PNTS, erweitern auch deinen Ausdruckshorizont.

SKRWT soll den Benutzern neue Möglichkeiten bieten, Bildverzerrungen auf einem mobilen Gerät zu korrigieren. Jagielski wollte, dass die App seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird.

„Mein ideales Ergebnis nach der Verzerrungskorrektur ist, dass man gar nicht erkennt, dass das Bild bearbeitet wurde. Es war eine enorme Herausforderung, diese Bearbeitungsqualität auf einem mobilen Endgerät zu erreichen. Farbe und Schärfe lassen sich so korrigieren, dass sie natürlich wirken und nicht übertrieben, aber bei Verzerrungen ist das nicht immer so. Das liegt zum Teil daran, dass der kleine Bildschirm den Fokus auf stürzende Linien noch verstärkt.“

Könnt ihr euch an die Begeisterung erinnern, als ihr zum ersten Mal etwas aus dem Nichts erschaffen habt? An das stolze Gefühl, selbst etwas gestaltet zu haben?

Mathäus Jagielski

Bevor er seine App veröffentlichte, traf sich Jagielski mit Fotografen, um Feedback einzuholen.

„Nach dem Release von SKRWT freute ich mich, dass diese Methode der Verzerrungskorrektur, die es so in traditionellen Fotobearbeitungsprozessen auf mobilen Geräten noch nicht gab, ganz selbstverständlich angenommen wurde. Mich überraschte auch, dass sich eine Gemeinschaft von Leuten bildete, die Architektur- und räumliche Fotografie mit symmetrischen Kompositionen lieben.“

„Die technische Entwicklung macht nie Halt, alles wird kleiner und mobiler. Ich glaube, es ist an der Zeit, wieder aktiv zu werden und an Updates und Apps zu arbeiten, über die ich schon eine Weile nachdenke. Zurzeit überlege ich mir Konzepte, mit denen ich genau das Maß an Verzerrungskorrektur erzielen kann, das ich gern hätte. Ich versuche, die Zukunft der App aus der Perspektive der Benutzererfahrung und aus Designsicht zu sehen“, erklärt Jagielski.

Durch die Entwicklung seiner App hat Jagielski die Möglichkeiten der Fotobearbeitung nach seinen Vorstellungen erweitert. Nun macht die Bearbeitung noch mehr Freude, aber nicht nur das: Es ist auch eine ganze Community von SKRWT-Benutzern entstanden. Wie wird sich diese App weiterentwickeln, in der von der Idee bis zur Veröffentlichung vier Jahre Arbeit stecken und die Jagielski praktisch im Alleingang produziert hat? Wir sind gespannt. Genieße in der Zwischenzeit das Erlebnis, etwas aus dem Nichts zu erschaffen.